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''Von Varric Tethras''
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Magistrat Dunwalds Hausdiener hatte das Auftreten eines Mannes, der in seinem gesamten Leben niemals vor der Morgendämmerung aufgestanden war. Er blickte Donnen Brennokovic und seinen Partner Jevlan so von oben herab an, als stünde er auf einem Balkon weit über ihnen und nicht, nur in seinen Schlafrock gekleidet, direkt vor ihnen im Salon des Anwesens.
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"Der Magistrat ist indisponiert. Die Angelegenheit wird bis zu einer angemessenen Uhrzeit warten müssen." Mit diesen Worten und einer begleitenden Geste forderte er die Wachen auf, sich zu entfernen.
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"Wenn Ihr zur Kaserne zurückkehren wollt, nur zu", antwortete Donnen mit einem abwesenden Schulterzucken, während seine Aufmerksamkeit weiterhin auf die im Raum ausgestellte Sammlung gerichtet war. Ein Dutzend antike Schwerter ruhten, vor Staub und neugierigen Fingern geschützt, in gläsernen Schaukästen. Donnen ging auf einen von ihnen zu, um ihn zu öffnen. Jevlan wollte gerade Einwände erheben, als die Tür aufschwang.
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Ihre Augen hatten die Farbe von Topas, und ihr dunkles Haar fiel wie Schwertstreiche über ihre Stirn. Sie schritt mit derart würdevoller Eleganz in den Salon, dass Donnen erst nach mehreren Minuten bewusst wurde, dass sie lediglich ein Hauskleid und keine Ballrobe trug.
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"Ihr kommt mit Neuigkeiten über meinen Gemahl? Was hat Seamus denn diesmal angestellt? Hat er vergessen, seine Rechnung in der Rose zu bezahlen?" Sie setzte sich und forderte die Wachen mit einer Geste auf, dasselbe zu tun. Donnen nickte dem Rekruten auffordernd zu.
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Sie unterbrach ihn mit einer Handbewegung. "Marielle, bitte."
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Marielle starrte ihn an. Ihre edelsteinfarbenen Augen waren weit aufgerissen, und ihre Stimme war brüchig. "Ermordet? Seamus?" Der Moment verging und einen, vielleicht zwei Herzschläge später war sie wieder das Idealbild erhabener Anmut. "Ich habe ihn zuletzt beim Abendessen gesehen", antwortete sie in einem Tonfall, mit dem man auch über das Wetter sprechen könnte. "Er verließ das Anwesen vor Einbruch der Dämmerung. Er sagte, er wolle mit dem Comte de Favre Sündenfall spielen."
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"Fällt Euch irgendjemand ein, der ihm den Tod gewünscht haben könnte?", fragte Jevlan sanft.
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"Es gibt viele, die einem Magistrat schon aus Prinzip den Tod wünschen." Ein gequältes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, doch ihre Stimme war voller Schmerz. "Verbrecher. Politische Gegner. Selbst Leute in seinem Bezirk, die anderer Meinung waren als er." Sie brach ab, in Gedanken verloren, bevor sie sich mit funkelnden Augen an Donnen wandte. "Vor einer Woche kam ein Brief. Es waren nur vage Drohungen, und ich dachte mir nichts weiter dabei. Doch Seamus war vollkommen aufgewühlt."
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"Von wem kam er?", fragte Donnen.
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[[Kategorie:Kodex (Dragon Age: Inquisition)]]
 
[[Kategorie:Kodex]]
 

Version vom 21. Juni 2016, 16:06 Uhr

Siehe auch: Kodex (Dragon Age: Inquisition)

Kodexeintrag

Von Varric Tethras

Magistrat Dunwalds Hausdiener hatte das Auftreten eines Mannes, der in seinem gesamten Leben niemals vor der Morgendämmerung aufgestanden war. Er blickte Donnen Brennokovic und seinen Partner Jevlan so von oben herab an, als stünde er auf einem Balkon weit über ihnen und nicht, nur in seinen Schlafrock gekleidet, direkt vor ihnen im Salon des Anwesens.

"Der Magistrat ist indisponiert. Die Angelegenheit wird bis zu einer angemessenen Uhrzeit warten müssen." Mit diesen Worten und einer begleitenden Geste forderte er die Wachen auf, sich zu entfernen.

"Der Magistrat ist tot", korrigierte ihn Donnen. "Weckt die Familie."

Nachdem sich der Hausdiener entfernt hatte, wand sich Jevlan unbehaglich in seiner neuen Rüstung. "Sollte der Hauptmann nicht hier sein?"

"Wenn Ihr zur Kaserne zurückkehren wollt, nur zu", antwortete Donnen mit einem abwesenden Schulterzucken, während seine Aufmerksamkeit weiterhin auf die im Raum ausgestellte Sammlung gerichtet war. Ein Dutzend antike Schwerter ruhten, vor Staub und neugierigen Fingern geschützt, in gläsernen Schaukästen. Donnen ging auf einen von ihnen zu, um ihn zu öffnen. Jevlan wollte gerade Einwände erheben, als die Tür aufschwang.

Ihre Augen hatten die Farbe von Topas, und ihr dunkles Haar fiel wie Schwertstreiche über ihre Stirn. Sie schritt mit derart würdevoller Eleganz in den Salon, dass Donnen erst nach mehreren Minuten bewusst wurde, dass sie lediglich ein Hauskleid und keine Ballrobe trug.

"Ihr kommt mit Neuigkeiten über meinen Gemahl? Was hat Seamus denn diesmal angestellt? Hat er vergessen, seine Rechnung in der Rose zu bezahlen?" Sie setzte sich und forderte die Wachen mit einer Geste auf, dasselbe zu tun. Donnen nickte dem Rekruten auffordernd zu.

"Nein, Lady Dunwald, eigentlich ...", begann Jevlan.

Sie unterbrach ihn mit einer Handbewegung. "Marielle, bitte."

"Lady Marielle, Euer Gemahl wurde ermordet", übernahm Donnen für den eingeschüchterten Rekruten. "Wann habt Ihr ihn zuletzt gesehen?"

Marielle starrte ihn an. Ihre edelsteinfarbenen Augen waren weit aufgerissen, und ihre Stimme war brüchig. "Ermordet? Seamus?" Der Moment verging und einen, vielleicht zwei Herzschläge später war sie wieder das Idealbild erhabener Anmut. "Ich habe ihn zuletzt beim Abendessen gesehen", antwortete sie in einem Tonfall, mit dem man auch über das Wetter sprechen könnte. "Er verließ das Anwesen vor Einbruch der Dämmerung. Er sagte, er wolle mit dem Comte de Favre Sündenfall spielen."

"Fällt Euch irgendjemand ein, der ihm den Tod gewünscht haben könnte?", fragte Jevlan sanft.

"Es gibt viele, die einem Magistrat schon aus Prinzip den Tod wünschen." Ein gequältes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, doch ihre Stimme war voller Schmerz. "Verbrecher. Politische Gegner. Selbst Leute in seinem Bezirk, die anderer Meinung waren als er." Sie brach ab, in Gedanken verloren, bevor sie sich mit funkelnden Augen an Donnen wandte. "Vor einer Woche kam ein Brief. Es waren nur vage Drohungen, und ich dachte mir nichts weiter dabei. Doch Seamus war vollkommen aufgewühlt."

"Von wem kam er?", fragte Donnen.

"Er war nicht unterschrieben. Aber das Siegel zeigte sechs gekreuzte Schwerter."