- Siehe auch: Kodex (Dragon Age II),
Sowie: Ben-Hassrath, Qun
Kodexeintrag
Die Ochsenmenschen töten ihre Gefangenen nicht. Das Qun verabscheut Verschwendung, und jedes Leben ist ein kostbares Gut. Statt zu sterben, fanden wir uns also in einem Arbeitslager wieder, das von den Ben-Hassrath geleitet wurde. Sie nannten uns "Kabethari" - die "Einfachen" - und hatten die Aufgabe, uns an das Qun heranzuführen.
Unsere Unterkünfte konnten es zwar nicht mit der Staatstaverne in Minrathous aufnehmen, aber das hatten wir auch nicht erwartet. Unser Wohntrakt war stets makellos sauber, und wir erhielten täglich drei Mahlzeiten, die aus fadem aber nahrhaftem Haferbrei bestanden. Darüber hinaus standen uns jederzeit Wasser sowie ein starker, ungesüßter Tee zur Verfügung.
Für die Ben-Hassrath werden sowohl männliche als auch weibliche Qunari ausgewählt, was mir sonderbar erschien. Ich hatte immer gehört, die Qunari würden strikt zwischen Männer- und Frauenarbeit unterscheiden. Aber wenn ich so darüber nachdenke, ergibt es vermutlich Sinn. Die Ben-Hassrath sind für die "Umerziehung" und die Angleichung eroberter Völker zuständig. Und meiner Erfahrung nach identifizieren sich sowohl Frauen als auch Männer besser mit Angehörigen ihres eigenen Geschlechts. Es ist somit nur klug, Frauen für die Umerziehung von Frauen auszuwählen und Männer für die von Männern.
Man muss den Ben-Hassrath zugutehalten, dass sie uns gegenüber niemals grausam waren. Sie waren stets verständnisvoll, wenn auch streng. Ich habe mitgespielt und das wiederholt, was uns gelehrt wurde, ohne dabei in meinem Herzen jemals die Wahrheiten zu vergessen, mit denen ich aufgewachsen bin.
Andere jedoch waren nicht so klug. Einige aus meiner Einheit widersetzten sich der Bekehrung und weigerten sich sogar, ihre Bereitschaft auch nur vorzutäuschen. Die Ben-Hassrath betrachten Auflehnung und Unmut als Krankheit, die sich heilen lässt, und haben diese Männer deshalb in die "Viddathlok" verlegt, in Tempel, die der Heilung und Genesung dienen. Was dort geschah, weiß ich nicht, doch die Männer, die zurückkehrten, hatten sich grundlegend verändert.
Andere haben wir nie wiedergesehen. Ich kann nur vermuten, dass das "Heilmittel" bei ihnen nicht gewirkt hatte.
- Aus den Memoiren eines kaiserlichen Soldaten, der auf See in Gefangenschaft geriet