Ebenso, wie es nur eine Welt, ein Leben und einen Tod gibt,
so gibt es nur einen Gott, und Er ist unser Erbauer.
Diejenigen, die ihre Liebe falschen Göttern schenken, sind Sünder.
-Übergang 1:1“
Andraste war eine Alamarri-Avvar während des Antiken Zeitalters, die gegen Tevinter zog und mit ihren Anhängern große Teile des Imperiums in die Knie zwang. Sie war die Ehefrau von Maferath dem Verräter und gilt als die Braut des Erbauers. Ihre Predigten wurden als Gesang des Lichts zusammengefasst und bilden die Grundlage für die andrastische und kaiserliche Kirche.
Hintergrund[]
Andraste wurde -203 Antikes Zeitalter in einem kleinen Alamarri-Dorf an der Küste des Wachen Meeres in Nord-Ferelden geboren. Ihr Vater, Elderath, war Häuptling eines der größten Alamarri-Stämme seiner Zeit. Ihre Mutter war eine Ciriane names Brona. Andrastes Halbschwester, Halliserre, starb in Andrastes Beisein bei einem gewalttätigen Vorfall unter rätselhaften Umständen. Dieser Zwischenfall ließ sie krank und traumatisiert zurück, unter anderem mit einer Lungenerkrankung, die es Andraste lange unmöglich machte, Kinder zu gebären.
Sie zeigte zudem auffälliges Verhalten wie tranceartige Zustände, über die sie sagte, sie höre Stimmen wie aus einer verlorenen Erinnerung, sähe Auren und höre den Klang von Glocken.
In ihrer Kindheit wurde ihr Dorf von Tevinter überfallen und nahezu sämtliche Bewohner in die Sklaverei verkauft. Jahre später konnte Andraste fliehen und in ihre Heimat zurückkehren, wo sie kurz darauf mit Maferath verheiratet wurde, einem Feldherren der Alamarri. Gemeinsam bildete sie den größten Alamarri-Stamm, den die Welt je gesehen hatte.
Aufgrund ihrer Schwäche und der Vorhersage, niemals eigene Kinder bekommen zu können, zeugte Maferath stattdessen mit seiner Konkubine Gilivhan drei Söhne: Isorath, Evrion und Verald. Diese wurden von Andraste nach Gilivhans Tod wie ihre eigenen aufgezogen.
Später gebar sie ihrem Ehemann doch noch zwei leibliche Kinder, beides Mädchen. Diese wurden nie als Erben betrachtet oder offiziell verheiratet, jedoch war es ihnen erlaubt, sich Partner zu nehmen.
Die Eine, Ebris, teilte die schlechte körperliche Verfassung ihrer Mutter und starb als junge Frau. Sie gebar ebenfalls eine Tochter, Alli Vemar, die jedoch verstarb, bevor sie selbst Kinder bekommen konnte.
Die Andere, Vivial, verliebte sich in einen Magier aus Tevinter namens Regulan, was zu großem Widerstand führte. Die beiden verschwanden nach dem Verrat an Andraste ins Exil, sämtliche Aufzeichnung über mögliche Nachkommen wurden zerstört.
Elderath, Andrastes Vater, wurde kurz nach ihrer Hochzeit bei einem Überfall von Tevinter getötet und Andraste selbst erneut verschleppt und versklavt. Somit fiel das gesamte nördliche Alamarri-Territorium an Maferath, jedoch wurde ihm der direkte Gehorsam durch die vormaligen Gefolgsleute Elderaths verweigert. Sie folgten ihm erst, nachdem er Andrastes Freilassung erfolgreich ausgehandelt hatte.
Die Kirche sagt, Andraste habe jeden Tag zu den Göttern der Winde und Berge gesungen und um Hilfe gebeten, um ihr Volk von dem Joch Tevinters zu befreien, welches dort immer noch versklavt wurde. Doch die falschen Götter antworteten ihr nicht. Stattdessen hatte der Erbauer ihre Stimme vernommen und war von deren Klang so verzaubert worden, dass er zu ihr sprach. Er zeigte ihr seine Schöpfungen, das Nichts, die sterbliche Welt und alle Kreaturen, die er erschaffen hatte. Er offenbarte ihr, wie die Menschen ihn vergessen hatten und stattdessen Götzen und Dämonen huldigten und er sie deshalb verlassen hatte. Dann bot er ihr an, sie an seine Seite zu holen.
Andraste bat ihn, zu seinen Kindern zurück zu kehren und diese zu retten. Im Gegenzug würde sie die Menschen davon abbringen, die falschen Götter anzubeten und sie wieder an den Erbauer erinnern. Der Erbauer stimmte zu. Fortan war Andraste dessen Prophetin und Braut.
Mit diesem Wissen kehrte Andraste zu ihrem „weltlichen“ Ehemann Maferath zurück und überzeugte ihn davon, gegen Tevinter in den Krieg zu ziehen. -180 Antikes Zeitalter begann der Feldzug der Alamarri gegen das Imperium, der erste Erhabene Marsch. Es ist historisch gesichert, dass diesem bereits massive Unruhen der von Tevinter unterworfenen Völker vorausgegangen waren.
Andraste verbündete sich auch mit dem Elfen und ehemaligen Sklaven Shartan und dessen Gefolge, der ebenfalls gegen Tevinter kämpfte.
Der Feldzug verzeichnete schnelle Erfolge gegen das Imperium, welches von der nach wie vor herrschenden Verderbnis noch stark geschwächt und dessen Streitkräfte großflächig zerstreut waren. Große Teile der südlichen Ländereien fielen an Andraste, Maferath und deren Anhänger. Besonders Andraste erhielt mit ihren Predigten über den Erbauer großen Zulauf, sowohl von den eigenen Leuten, als auch der allgemeinen Bevölkerung Tevinters, die in Scharen überliefen.
Die Schlacht auf den Valerianischen Feldern -171 Antikes Zeitalter markiert den größten Sieg des Erhabenen Marsches.
Die Kirche sagt, Maferath fiel dem Neid anheim, als er erkannte, welche Verehrung seiner Ehefrau zuteil wurde, obwohl er der Feldherr der Truppen war. Wahrscheinlicher ist, dass Maferath fürchtete, den Krieg zu verlieren, sollte er weiter gen Norden in Herz des Reiches marschieren. Ihm war es wichtiger, die Früchte seines Sieges nach Hause zu bringen, als die Visionen Andrastes weiter zu verbreiten, an die er selbst nicht glaubte.
-170 Antikes Zeitalter reiste Maferath heimlich nach Minrathous, um mit Archon Hessarian zu verhandeln. Er beging Verrat und erlaubte tevinteranischen Truppen in seine eroberten Gebiete einzudringen, um Andraste zu überfallen und gefangen zu nehmen. Sie wurde nach Minrathous gebracht, wo sie auf einen Scheiterhaufen gestellt und vor den Augen ihrer Anhänger verbrannt wurde. Es heißt, sie hätte dabei nicht einen Laut von sich gegeben.
Schriften zufolge sei sowohl die Menge an Menschen, als auch der Archon selbst bei diesem Anblick von tiefen Schuldgefühlen überkommen worden. Er zog sein Schwert und stieß es der Prophetin ins Herz, um ihr Leiden zu beenden.
Laut kirchlicher Erzählung soll Verrat an Andraste und ihre Hinrichtung den Erbauer so erzürnt haben, dass er sich abermals von seinen Kindern abwandte und seine Braut stattdessen an seine Seite holte.
Doch obwohl Andrastes Tod das Ende des Erhabenen Marsches darstellte, vergaßen ihre Anhänger ihre Lehren nicht. Havard, ehemals enger Freund und Vertrauter Maferaths und von diesem ebenfalls verraten, barg ihre Asche und brachte sie zu einem geheimen Tempel im Lande der Alamarri. Diese Asche wurde ein Symbol des nicht zu beugenden Glaubens an den Erbauer, auch wenn der Standort des Tempels lange vergessen war, sowie der Möglichkeit, trotz aller Verfehlung Vergebung zu erlangen.
Andrastes Lehren wurden zum Gesang des Lichts zusammengefasst. Archon Hessarian konvertierte später zu diesem Gesang. Der Kirche zufolge, weil er seinen Fehler erkannte in dem Moment, in dem Andraste auf dem Scheiterhaufen brannte. Es ist jedoch anzunehmen, dass Hessarian sich dem Druck von Andrastes Anhängern beugen musste, um seine Machtposition halten zu können. Trotz des Todes ihrer Anführerin waren ihre Gefolgsleute weiterhin bestrebt und sogar ermutigt, ihre Ziele zu erreichen.
Zehn Jahre nach Andrastes Hinrichtung machte Archon Hessarian Maferaths Verrat öffentlich, was die Ermordung Maferaths zur Folge hatte. Hessarian nannte Tevinter eine „andrastische Nation“, obwohl die Kirche als Institution zu diesem Zeitpunkt noch nicht exisiterte.
Eine Gruppe namens „Anhänger Andrastes“ brachte ihre Asche in das Frostgipfel-Gebirge, errichtete dort ihr zu Ehren einen Tempel und hütete die Asche bis zum heutigen Tage, unbehelligt und fast vergessen.
Die Legende von Andrastes Tränen[]
siehe auch: Andrastes Tränen
Die Legende besagt, bevor der Erbauer zu Andraste sprach, verzweifelte Andraste über das Schicksal ihres Volkes. Während dieser Zeit kam ihr Ehemann Maferath jede Nacht, um sie zu trösten, und jedes Mal erzählte Andraste ihm von ihrer Verzweiflung während sie eine einzelne Träne vergoss, die Maferath in einer Phiole auffing. Man hatte ihr beigebracht, die Götter der Alamarri zu ehren, die Götter der Berge und der Winde. Doch wenn sie zu diesen betete, erhielt sie nie eine Antwort.
In der dreißigsten Nacht war die Phiole voll und als die Morgendämmerung hereinbrach, sah Andraste ihre erste Vision des Erbauers.
Obwohl diese Legende sehr beliebt ist und seit Ewigkeiten weitergegeben wird, ist sie nur zum Teil im Gesang des Lichts enthalten.
Interpretationen[]
Siehe auch: Andrastische Kirche
Die Andrastische Kirche glaubt, Andraste sei eine Kriegerin gewesen, mit Schwert und Schild. Wahlweise wird sie auch als eine Art weise, sorgende Mutterfigur in hellen Roben dargestellt. Sie gilt als Braut des Erbauers und Prophetin.
Die kaiserliche Kirche von Tevinter hingegen ist der Ansicht, Andraste wäre „nur“ eine einfache, wenn auch sehr mächtige, Magierin gewesen. Das wird auch durch den Gesang der Stille gestützt, der sogar beschreibt, wie Andraste und ihre Armee durch die magischen Angriffe Tevinters fast besiegt worden wären. Diese Sichtweise wiederum wird von der andrastischen Kirche als ketzerisch betrachtet. Der Gesang der Stille zählt zu den Dissonanten Versen und gilt als Propagandaschrift von Archon Hessarian.
Das Buch „Die Suche nach dem wahren Propheten“ beschäftigt sich ebenfalls mit dieser Theorie. Es ist ein mögliches Geschenk für Wynne in Dragon Age: Origins.
Auch heutige Personen, wie zum Beispiel Kaiserin Celene, schreiben Andraste eher politische als idealistisch-religiöse Beweggründe zu.
Fest steht, dass Andraste schon in jungen Jahren unter beunruhigenden Träumen und Visionen einer Gottheit namens Erbauer litt. Mit der Zeit begann sie, diese Träume als Antworten auf ihre Fragen zu interpretieren und kam zu der Überzeugung, dass der Erbauer das höchste aller Wesen war, der Erschaffer der Welt und der Menschen, und dass er sich von seiner Schöpfung abwandte, als die Menschen anfingen, die Alten Götter zu verehren.
Die Kirche deutet dies als Beweis, dass der Erbauer sich an Andraste wandte, als diese nach ihrer Flucht aus der Sklaverei erfolglos zu ihren Göttern sang. Ihr Lied hatte ihn verzaubert. Der Erbauer wollte sie als seine Braut an seine Seite holen, doch Andraste wollte weder ihr Volk, noch ihr neu gewonnenes Leben oder ihren weltlichen Ehemann Maferath aufgeben und lehnte ab. Stattdessen nahm sie ihm das Versprechen ab, zu seiner Schöpfung zurück zu kehren und ihnen ihre Fehler zu vergeben. Im Gegenzug sollte Andraste die Menschen von den falschen Götzen, den Alten Göttern, abbringen.
Infolge ihrer Visionen begann Andraste öffentlich vom Erbauer, seiner Schöpfung und seinen Gesetzen zu predigen. Besonders bei den eroberten Völkern und der unterdrückten Allgemeinbevölkerung Tevinters fand sie damit Anklang, die schon lange unter den einflussreichen Magistern und deren Lehren von den Alten Göttern gelitten hatten.
Wie und aus welchem Grund viele Alamarri ebenfalls zum Glauben an den Erbauer übertraten, ist unklar.
Wissenswertes[]
- Das Fischerdorf, in welchem Andraste geboren wurde, ist das heutige Denerim. Es gibt einen „Geburtsstein“ im Palastviertel von Denerim, der an ihre Geburt erinnern soll und eine Pilgerstätte darstellt. Die orlaisianische Stadt Jader beansprucht diese Ehre ebenfalls für sich, unterstützt durch die Göttliche Justinia II.
- Andrastes Geburtsjahr (-203 Antikes Zeitalter) ist das gleiche, in dem der Erzdämon Dumat erschlagen und die erste Verderbnis beendet wurde.
- Es gibt Anhänger der Andrastischen Kirche, die glauben, es hätte während der Rebellion eine Affäre zwischen Andraste und Shartan gegeben. Diese Vermutung ist die Ursache heftiger Debatten.
- Laut einer Unterhaltung zwischen Sera und Cassandra, war Andraste möglicherweise rothaarig. Darstellungen aus Dragon Age: Die Sprechenden und Dragon Age: The World of Thedas zeigen Andraste jedoch stets blond.
Kodexeinträge[]
- Andraste: Braut des Erbauers
- Die Geschichte der Kirche: Kapitel 2
- Die Geschichte der Kirche: Kapitel 3
- Die Geschichte der Kirche: Kapitel 4
- Die Kinder von Andraste
- Havards Aegis
Galerie[]
Andraste-Statue im Nichts - Hier wartet der Abgrund
Andraste mit Magistern in Dragon Age: Die Sprechenden
Andraste-Relief in den Kathedralentoren von Kirkwall
Statue von Andraste in der Kathedrale von Kirkwall
Darstellung davon, wie Archon Hessarian Andraste auf dem Scheiterhaufen sein Schwert ins Herz stößt (aus Dragon Age: The World of Thedas Volume 2
Statue von Andraste in Emprise du Lion
Schild der Taverne Herolds Rast - Andraste, die den Herold auf ihren Armen trägt